Constrained Balancing

Seit 2003 kann die EU in ihrer Außenpolitik auch militärische Mittel einsetzen. Was veranlasste die Mitgliedstaaten, sich nach einem Jahrzehnt kontroverser Diskussionen auf die Schaffung dieser Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik zu einigen? Das Buch analysiert die Politik zweier zentraler Mitgliedstaaten: Großbritannien und Deutschland. Obwohl beide in den 90er Jahren höchst unterschiedliche Ansätze verfolgten, lässt sich ihre Politik jeweils als rationale Antwort auf internationale Anreize verstehen. Beide betrieben eine Politik des "constrained balancing" gegenüber den USA - sie versuchten, sich von den USA unabhängiger zu machen, ohne auf die Vorteile der Kooperation mit den USA verzichten zu müssen.

Das Buch entwickelt einen neuen Ansatz für die Außenpolitikanalyse, indem es zeigt, wie Erkenntnisse der Disziplin Internationale Beziehungen für die Analyse einzelner Außenpolitiken genutzt werden können. Gleichzeitig leistet es einen Beitrag zur Erforschung eines zentralen Teils der europäischen Sicherheitsordnung nach dem Kalten Krieg.